Ich versuche immer, den E-Gitarren-Amp in einem anderen Raum zu platzieren, wenn das Studio Zugang zu einem Lagerraum oder ähnlichem hat. Ich glaube, um einen wirklich lauten Klang zu bekommen, muss man laut spielen und den Klang buchstäblich den Raum füllen lassen. Ich benutze dazu ein Nahmikrofon vor dem Verstärker und ein Omni im Raum, um klappernde Fenster und ähnliches aufzufangen. (Ein Mikrofon mit der Richtcharakteristik Omni-direktional, nimmt alles rundherum auf, während andere Charakteristiken, bestimmte Richtungen ausblenden) Sie können dann den Anteil der Übersprechung in die Umgebungsmikrofone steuern, indem Sie die Tür schließen oder öffnen. Wenn das Studio jedoch keinen separaten Raum für die Gitarre hat, wiederholen wir die Gitarrenparts normalerweise im Studio, wenn die Session vorbei ist. Das Raummikrofon wird mit ziemlicher Sicherheit einen dröhnenden Charakter haben, deswegen wird es dann ordentlich mit dem Equalizer (EQ) bearbeitet. Manchmal verwende ich auch den MXR Flanger auf diesem Mikrofon, um einen "singenden" Klang zu erzielen, aber das Verstärkermikrofon bleibt immer unbearbeitet. Normalerweise nehme ich ein Neumann U 47 oder ein gutes dynamisches Mikrofon für den Verstärker und ein Kondensator-Mikrofon für den Raum.
Soweit das Interview.
Der Trick mit dem MXR-Flanger auf den Raummikros ist wirklich toll. Da gibt es so viele Möglichkeiten, den Sound nur leicht singend zu verändern, oder einen Düsenjet durch den Raum fliegen zu lassen. Auch auf dem Piano in "SOS" ist dieser Flanger zu hören und ich selbst habe, da man das Pedal zum Glück immer noch bekommt, den Flanger auch eingesetzt: auf dem Pianos in "a new tomorrow" und auch bei "the curse". Wir werden dem Teil später nochmal begegnen, wenn Michael B. Tretow über Piano-Aufnahmetechniken spricht.
Ich kann auch sehr empfehlen, mit dem Raummikrofon in verschiedenen Abständen zum Amp zu experimentieren. Da wollen viele Soundmöglichkeiten entdeckt werden. Auch die Wahl des Mikrofons spielt eine große Rolle für die Klangfarbe. Ich habe gute Erfahrungen mit einem Rode NTR Bändchenmikrofon gemacht, das dem Amp die schrillen Frequenzen nimmt. Bändchenmikrofone klingen etwas mehr Vintage, weil diese Technologie eigentlich veraltet ist gegenüber dynamischen und Kondensator-Mikrofonen. Aber es geht ja um die Klangfarbe und deswegen, sind Uralt-Mikrofone aus den 50ern oder 60ern trotzdem noch gefragt in Studiokreisen. Mein Rode NTR ist allerdings eine moderne Interpretation der alten Technik. Das beste aus beiden Welten sozusagen. Direkt am Gitarrenverstärker benutze ich standardmäßig das Shure SM57 oder ein Sennheiser E906. Beide vertragen, weil es dynamische Mikrofone sind, viel direkten Schalldruck.
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