Zitat von OneOfUs im Beitrag #14Für mich bringt es Trost u Zuversicht. Es lässt hoffen, es lässt Magie zu, es umhüllt mich. Es betört, es wärmt. Es trägt mich in dunklen Stunden.
Ich übernehme mal die Zeilen von OneOfUs, genau deshalb. Danke OneOfUs. Das ist die Magie von Musik, jeder fühlt & erlebt diese anders.
Es ist eines der besten Lieder, aber Hoffnung finde ich da überhaupt nicht. Ja, deprimierend ist vielleicht ein Hauch zu drastisch, aber wirklich nur einen Hauch. Ich wiederhole das Zitat jetzt nicht zum dritten Mal, aber auch von mir, vielen Dank Wolf-shine, deine Worte treffen es wohl haargenau - es geht auch ohne den Button.
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.
Interessanterweise fühlt sich für mich das Lied auch warm und tröstlich an, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob die Sängerin hier nur wirklich nur eindöst oder ob es der "ewige Schlaf" ist, der sie ereilt ...
Zuerst ist da das Bild am Kamin. Wenn man an das Gefühl denkt, das einen überkommt, wenn man so in ein Feuer schaut, das einen wärmt, dann ist das eben ein sehr geborgenes. Für mich ist es irgendwie das zentrale Bild.
Aber wie kommen wir zu dem Bild? Auch aufgrund des Kaminbilds denke ich an Herbst. Die Dämmerungsstunde bricht herein, üblicherweise im Herbst relativ früh. Aber die Dunkelheit ist ersehnt, sie ist etwas Friedliches, Erlösendes. In dieser Stunde ist die Sängerin allein, bis auf eben diesem Engel, der ihren Raum durchfliegt. Nun könnte der Engel natürlich ein Racheengel sein, aber für mich ist der Engel auch eine Metapher für die Erlösung. Somit haben wir schon zweimal die Erlösung durch die Dunkelheit und durch den Engel ...
In der Dämmerungsstunde, während die Außenwelt so davonreitet, sieht die Sängerin quasi ihr Leben, die Liebe noch einmal vorbeiziehen, und schließlich macht sie die Augen zu.
Und nun bleibt es dem eigenen Gefühl überlassen, ob "das viel zu schnell vorbei" sich auf das Leben bezieht oder doch nur auf den Schlaf. Vielleicht wurde sie ja auch ganz banal nur geweckt und hätte gerne noch ein bisschen geschlafen / geträumt. Ich sage nur, der Engel ist auch zum Schluss noch da
Das interessante an dem Text ist ja wirklich, dass verschiedene Interpretationen möglich sind. Für mich ist es auch warm und tröstlich, Cassandra. Gehört zu meinen To 10-Abba-Songs.
Im neuen Buch von J.M Potiez, habe ich zwei Aussagen zu diesem Song gefunden, die ich so nicht kannte. Oder ich habe es wieder vergessen...wie so oft...
Frida: "Es war sehr kompliziert, den perfekten Klang für dieses Lied zu finden. Ich erinnere mich, dass ich versucht habe, das Lied auf verschiedene Arten zu singen, bis ich die endgültige Version hatte. Das Ergebnis ist gut, aber es ist nicht mein Lieblingslied".
Björn: "Es geht um eine Frau , die gerade von dem Mann, den sie liebt verlassen wurde und nun beginnt die Dinge wieder aufzuarbeiten. Es ist Dämmerung und im Raum, in dem sie sitzt, herrscht eine solche Ruhe, dass sie das Gefühl hat, dass ein Engel vorbeikommt. Es geht um Ruhe, Einsamkeit und all das, was uns in solchen Momenten durch den Kopf gehen kann".
Da ich die Bücher von Jean-Marie Potiez sehr schätze, .......glaub´ ich an diese Aussagen.
Nach deiner Beschreibung werde ich das Buch wohl auch bestellen, Wolf. Die Stärke des Liedes liegt für mich in der unterschiedlichen Deutungsmöglichkeit. Für mich hat das Lied etwas unglaublich tröstendes.