Zitat von Groenalund im Beitrag FrauenGeniale Songwriter schreiben viele Songs und nicht nur ab und zu mal einen.
Dieser Satz fiel gestern Abend zwar bei einem ganz anderem Thema, aber er hat mich schon beschäftigt.. Weniger in der Hinsicht, wie viele gute Songs muss ich schreiben, um als genial oder sehr gut zu gelten, sondern mehr in der Richtung, wie lange kann ich das überhaupt. Also über welchen Zeitraum kann ich eigentlich den Nerv der Menschen, der Zeit treffen. Ist es wirklich möglich, über 30, 40, 50 oder 60 Jahre immer am Puls der Zeit zu sein, oder ist das nach einer Generation vorbei. Ich persönlich glaube ja, so nach 10, maximal 20 Jahren ist das spätestens vorbei.
Ja, ABBA haben jetzt 40 Jahre Pause gemacht und sind phantastisch zurück gekommen, das stimmt schon - ich würde das aber anders sehen. Ihr Erfolge wurden getrieben durch ihre Fans und eine sehr clevere Marketingstrategie (ABBA Fans sind zum großen Teil in der Mitte ihres Lebens oder darüber hinaus, sprich sie sind finanzkräftig und wenn ich 5 verschiedene Cover auf unterschiedlichen Formaten - die dann auch noch variieren - herausbringe, dann kauft ein Teil von denen die auch Alle - vor 40 Jahren wäre das wohl so nicht der Fall gewesen). Deren "Nerv" treffen sie garantiert noch und sicherlich haben sie auch neue Fans mit ihrem Album dazugewonnen. Aber ihre Musik fällt gegenüber der anderen, aktuellen Musik doch schon (positiv) aus dem Rahmen. Sie ist gut, sie klingt kein bisschen angestaubt, aber es ist nicht die Musik, die den Erfolg der ersten 10 Jahre wiederholen kann. Das sieht man ganz deutlich an den Platzierungen der Singles. Insofern würde ich sagen, ABBA haben das getan, was sie können, sie sind damit erfolgreich, aber den Nerv der Zeit treffen sie nicht mehr. Eh Kritik dazu kommt - das ist keine Aussage über die Qualität der Musik und das soll auch nicht deren Erfolg schmälern. Es soll eigentlich nur Anregung für eine Diskussion sein. Was sie allerdings richtig gut gemacht haben über all die Jahre, sie haben es immer wieder geschafft, die Erinnerung an ihre Musik wachzuhalten. Sei es das Musical, seien es die beiden Filme - sie blieben immer in der Erinnerung ihrer Fans bzw. konnten neue Fans gewinnen (und damit meinte ich nicht die Kinder, die von ihren Eltern tagein, tagaus mit ABBA gefoltert wurden - das war ein Scherz). Ohne wirklich etwas Neues vorzeigen zu können, waren sie immer wieder in den Charts, in der Presse und damit in den Köpfen der Menschen. Das zeigt schon eine gewisse Genialität der Musik, aber auch eine gewisse Zeitlosigkeit? Ich weiß es nicht, vielleicht ist es auch nur extrem cleveres Marketing?
Mir fällt jetzt auch Niemand anderes ein, der das über so einen langen Zeitraum kontinuierlich geschafft hat. Sicherlich gibt es die Rolling Stones die jetzt seit fast 60 Jahren existieren, aber ganz ehrlich, deren Erfolge sind auch, also in meinen Augen, von ihren Fans getrieben. Einmal dabei, kauft man jedes neues Album, einfach, weil man die anderen Alben ja auch schon hat. Und natürlich geht man hin, wenn sie auf Tour sind. Aber treffen sie wirklich den Geschmack der Massen oder nur den ihrer Fans? Auch sie haben in den 60/70er Jahren die Welt erobert, wie ABBA in den 70er Jahren, und danach immer mal wieder aufhorchen lassen, aber nicht wirklich noch einmal einen Boom ausgelöst, eine Innovation hervorgebracht. Paul McCartney - gut, der ist noch ein bisschen erfolgreicher. Der hat auch nach der Zeit der Beatles und Wings noch ein wenig als Solokünstler experimentiert, aber auch immer wieder einmal Erfolg gehabt. Liegt es hier auch nur an dem Namen - da wäre ich mir unsicher. Ihn würde ich vielleicht als die einzige Ausnahme sehen. Queen wäre vielleicht auch so ein Kandidat gewesen, wenn nicht Freddie Mercury so früh gestorben wäre. 20 Jahre haben sie auch geschafft, aber danach war es doch auch eher auch nur ein Abgesang. Jeff Lynne, begann ungefähr zur gleichen Zeit mit ABBA und endete mit ELO auch nur kurze Zeit später. Danach war er immer wieder erfolgreich als Produzent, aber ganz ehrlich, nach 20 Jahren war auch der ganz große Erfolg vorbei. Die Produzenten Stock Aitken Waterman - erfolgreich ist eigentlich zu wenig für diese 3, aber nach 5 Jahren in denen sie die Musik geprägt haben waren sie auch wieder so gut wie verschwunden, vergessen. Andere Künstler fallen mir jetzt überhaupt nicht ein. Gut, eine Madonna gibt es jetzt auch schon weit über 30 Jahre, aber da ist... Hüllen wir einfach den Mantel des Schweigens und Vergessens über die zweite Hälfte ihrer Karriere. Von vielen Comeback Versuchen ehemaliger erfolgreicher Bands/Interpreten möchte ich gar nicht erst schreiben. Wenn da noch einmal ein Hit kam (zum Beispiel Blondie nach 17 Jahren) waren die schon gut bedient. Meistens gab es nur eine kurze Notiz, einen Auftritt in ein paar Shows und das war es (OMD, Kim Wilde oder in Deutschland Nena).
Es würde mich echt interessieren, wie ihr das seht, fallen euch andere Beispiele ein, seht ihr das völlig anders?
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.
Da hast du dir ja eine ganze Menge Gedanken gemacht Mungolf.
Genial...Ja wann spricht man davon? Du hast ja viele namhafte Künstler aufgezählt. Und den Zeitraum eines Erfolges erfragt. Groenalund sagt schlicht:
Zitat Geniale Songwriter schreiben viele Songs und nicht nur ab und zu mal einen. Das sehe ich auch so. Man nannte ABBA nicht umsonst Hitfabrik. Ich kenne keine Gruppen oder Künstler der damaligen Zeit die sich mit dem ABBA Liedgut messen können. Ja es waren einige unterwegs die auch gute und bleibende Songs geschrieben haben. Du nanntest u.a. QUEEN, ELO, ROLLING STONES, BEE GEES, BARRY GIBB die fehlen mir noch auf deiner Liste, PAUL MC CARTNEY..... Letzterer ist für mich auch ein Never Ending Musiker wie BENNY ANDERSSON. Wobei ich auch bei ihm nicht glaube das er noch immer jeden Tag in sein Studio marschiert und Klavier oder sonstetwas komponiert. Wir sprechen im Zuge der Genialität in meinen Augen von Ausnahmetalenten. Dazu gehören wenige. Aktuell ist für mich ED SHEERAN auf dem Weg zum genialen Singer/ Songwriter.
Erfolg der sich lange gehalten hat ist auch nicht oft zu finden. Da ziehn tatsächlich ABBA wieder an allen vorbei. Seit 1974 in aller Munde und NIE in Vergessenheit geraten. Nachahmer, Filme, Musicals ....alles Dinge die auch während ihrer 40 jährigen Pause ABBA allgegenwärtig bleiben ließen. Von wem gibt es das in diesem Ausmaß noch? Und ein BJÖRN ULVAEUS der allein und mit ANNIFRID LYNGSTAD permanent ABBAs Fahne hat hochgehalten durch unermüdliche Öffentlichkeitsarbeit. Auch das gehört dazu um dieses revolutionäre (geniale) Comeback der Supergruppe ABBA 2021 möglich gemacht zu haben. Da ist wieder das Wort Genial Für mich als Fan leicht zu benutzen. Für mich sind ABBA dies tatsächlich. In vielerlei Hinsicht. Ausnahmemusiker sind sie alle bestimmt.
Zitat Von vielen Comeback Versuchen ehemaliger erfolgreicher Bands/Interpreten möchte ich gar nicht erst schreiben. Wenn da noch einmal ein Hit kam (zum Beispiel Blondie nach 17 Jahren) waren die schon gut bedient. Meistens gab es nur eine kurze Notiz, einen Auftritt in ein paar Shows und das war es (OMD, Kim Wilde oder in Deutschland Nena).
Wie Recht du hast. Ein Thema das Potential zur Disskusion hat.
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Viele Gedanken waren es nicht wirklich OneOfUs, eher viele Worte und die irgendwie auch unsortiert - mein großes Problem.
Mir ging es - im Gegensatz zu Groenalund (er hat das ja auch in einem ganz anderem Zusammenhang geschrieben - ich habe es nur da herausgerissen, weil es mir gefiel, und in einem ganz anderem Sinne mir darüber Gedanken gemacht) - darum, wie lange kann man gut sein, neue Impulse setzen, die Massen begeistern. Vielleicht habe ich mich da nicht wirklich glücklich ausgedrückt.
Und ja, da hast du auch Recht OneOfUs, es gibt zu meiner Aufzählung noch einige Andere, die ich da vergessen, nicht berücksichtigt habe. Natürlich die Bee Gees, aber auch Depeche Mode (nach Queen die Band mit den meisten Top 100 Hits in Deutschland in den 80ern - gleich auf mit Madonna und Michael Jackson) und heute immer noch für Nummer Eins Hits (bei den Alben) gut genug. AC/DC hatten eine überraschendes Comeback im vorletzten Jahr, wenn man sucht, dann findet man da bestimmt noch viele Andere. Um was es mir ging, bei fast Allen war nach 10 Jahren, manchmal ein klein wenig mehr, Schluss. 20 - 30 Jahre ganz oben mit dabei zu sein, Trends zu setzen, sich neu zu erfinden - mir fällt niemand Weiteres ein. Gut, ABBA haben nach 10 Jahren sowieso aufgehört, die Anderen aber weiter gemacht, doch den Zahn der Zeit haben sie nicht wirklich mehr getroffen. Selbst wenn sie 20 oder 30 Jahre später noch einmal mit ihrem Album auf Eins landen - sie machen das, was sie vorher auch schon gemacht. Keine wirkliche Innovation, nicht wirklich neue Impulse, auch wenn sie es vorher waren. Es ist ihre treue Anhängerschaft, die sie trägt. Ed Sheeran - gibt es den nicht erst seit 10 Jahren so ganz oben mit dabei? Aber vielleicht schafft er es, dazu müssen wir aber noch ein paar Jahre warten.
Deinen Vergleich McCartney - Andersson, ja ich würde sie auch auf eine Stufe stellen. Beide können, wenn sie wollen jederzeit einen Hit schreiben, machen... Und Beide experimentieren auch einmal gerne in völlig fremden Gefilden. Und manchmal haben sie dabei sogar richtigen Erfolg, gut sind sie fast immer (wenigstens Letzterer).
Ja, die Aktivitäten, der Erfolg von ABBA in der Zeit, wo es ABBA überhaupt nicht gab. Das wäre auch so ein Thema. Ist das wirklich extrem clevere Vermarktung oder liegt es nur an der Musik? Wahrscheinlich von Beiden etwas. Wenn ich sehe, was für Musicals nach Mamma Mia so alles erschienen sind - Boney M, Take That, Tina Turner... - alle haben versucht auf diesen Zug aufzuspringen, aber an den Erfolg von Mamma Mia kam keiner heran. Wobei man aber auch fairer weise sagen muss, erfunden hat das ABBA nicht, nur sie sind die erfolgreichsten damit gewesen - bisher.
Nur so als Fakt nebenbei, die meisten Hits in den Top 100 der 70ere Jahren in Deutschland hatten Chris Roberts und Michael Holm (und den habe ich vor ein paar Tagen noch auf den Tränenzug nach Mendocino geschickt/reduziert). Und vor ABBA kommen dann noch Vicky Leandros und The Sweet. Aber wenn man Letztere nimmt, der Erfolg in den 70ern war gigantisch und dann haben sie sich noch Ewigkeiten dahin geschleppt - total erfolglos. 10 Jahre Top und dann war es vorbei.
Danke OneOfUs für deine Meinung, dein Interesse.
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.
Wie misst man Erfolg? Eventuell an den Verkaufszahlen? Wie misst man ...Genialität?? Auch an den Verkaufszahlen? Dann müssten sämtliche Gangtser- und Deutschrapper auch genial sein, obwohl die Unterkomplexität der Musik nach althergebrachten Parametern dagegen spricht. Zum Erfolg einer MusikerIn/KomponistIn gehört immer auch ein Umfeld, das seine/ihre Kreativität fördert. Wieviele Talente sind nie zur Entfaltung gekommen, weil sie einfach Pech hatten? Wir werden es nicht erfahren.
Die historische Dimension des Genialitätsbegriffs ist auch interessant. Das "Genie" gibt es nämlich erst seit dem 18./19.Jhdrt. - In heutiger Zeit wird aber eben das Umfeld noch mehr mit einbezogen.
Auch die Geschlechterrollen spielen eine Rolle. Ob nun Agnetha Fältskog eine "geniale" Songwriterin geworden wäre, als Mann? Einfach, weil das soziale Umfeld das eher akzeptiert, unterstützt hätte? Das kann evtl. nur sie selbst beantworten. Sie hat auf jeden Fall den Männern (leider?) weitestgehend dieses Feld überlassen.
Mich persönlich lässt kommerzieller Erfolg und die Frage, ob jemand nun auf Platz eins ist, eher kalt, wenn es um die Bewertung von musikalischer Qualität geht. Popularität ist nicht alles, erleichtert aber vieles für die Kreativen, weil dann eher ein Einkommen zu generieren ist. Aber Popularität kann auch eine Last werden, an der man scheitert.
Geht man rein nach den Verkaufszahlen, die auf Wikipedia einzusehen sind, dann rangiert Abba keineswegs in der Spitze, sondern eher am Ende des oberen Drittels. Liest man nicht immer wieder die Zahl von 380 Mio. verkauften Abba-Alben? Auf Wikipedia werden Ihnen mit Stand von 2018 nur 150 Mio. zugerechnet.
Die Gesellschaft hat sich stark verändert. Der Geniebegriff des 18. Jahrhunderts hatte andere Menschen mit anderen ökonomischen/soziologischen Bedingungen zur Grundlage. Selbst der Unterschied der 70er Jahre zu heute ist immens. Meistens drückt der "Genie"-Begriff heute dann eben doch nur die Wertschätzung des einzelnen Zuhörers aus, weil dieser seinen Liebling vom Rest abgegrenzt wissen möchte. Distinktion, die soziale Abgrenzung gegenüber anderen Musikgenres und den damit verbundenen Menschen spielt eine große Rolle bei der Entwicklung des Musikgeschmacks.
Die Beherrschung des Materials, d.h. die Komplexität von Komposition, Produktion, die Herstellung wertiger Musik, spielt dabei oft eine untergeordnete Rolle. und deswegen kommt mir das wie ein Wunder vor, dass bei Abba, aber auch bei Queen trotz des kommerziellen Appeals oft Musik zu finden ist, die hochwertig produziert ist, und wo das Material beherrscht wird. Herrn Sheeran kenne ich nur als YouTube-Phänomen. Ich lasse mir aber gerne gute Songs von ihm zeigen.
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Dass Wikipedia mit Vorsicht zu geniessen ist, zeigt sich an der Quelle, die die 150 Mio angibt. Ein völlig belangloser Zeitungsartikel wir da angegeben. Ist also vermutlich Quatsch.
Auch bei Wikipedia zu finden ist die Zahl 400 Mio (laut universal) im Haupteintrag. Damit wären sie dann deutlich weiter oben zu finden. Hinter den Beatles und Michael Jackson.
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Gut, ich gestehe ein, das unter dem Begriff "Genie" laufen zu lassen war nicht wirklich clever von mir, ich bin es damit schon mal nicht. Ich werde nie wieder ein Thema eröffnen - ich war zu faul mir Gedanken über die Überschrift zu machen. Zum Thema. Viele würden Leonardo da Vinci so bezeichnen, die Franzosen Napoleon, die Italiener Caesar, andere Karl Marx oder Albert Einstein, Musiker vielleicht Mozart. Messen kann man das, da gebe ich dir Recht Groenalund, überhaupt nicht. Es ist wohl eher ein sehr subjektives Urteil, dass Jeder für sich fällt. Aber das Jemand etwas besonderes geleistet hat, darüber kann man diskutieren und sich in einigen Fällen vielleicht sogar einigen. Und manchmal wird dann auch für viele ein Genie daraus. Aber Erfolg, den kann man ganz bestimmt messen. Im Augenblick sind es Verkauszahlen, Klicks, Aufführungen im TV oder Radio, verkaufte Tickets, Anzahl der Coverversionen oder, oder... was weiß ich. Längerfristig wird es dann wohl sein, wer wird in 20, 50 oder 100 Jahren noch gespielt, ist da noch bekannt. Sicherlich kann man sich dann immer noch darüber streiten, aber dann zumeist, was man mehr, was man höher bewertet.
Du stellst das natürlich in einen sehr großen Rahmen Groenalund und hast damit wohl Recht. Sicherlich spielen ökonomische Hintergründe eine große Rolle. Hätte Mozarts Vater Leopold nicht so viel "Kapital" besessen, dass sein Sohn überhaupt an einem Klavier sitzen kann - "Die Zauberflöte" oder "Die Kleine Nachtmusik" hätte Jemand anderes schreiben müssen. Insofern ja, wer weiß, wie viele Genies diese Welt niemals erkannt hat. Das bezieht sich aber auf alle Bereiche unseres Lebens, wer weiß, wo unsere Wissenschaft heute stehen würde, hätten alle Menschen sich so entfalten können, wie es ihnen von ihren geistigen Fähigkeiten her möglich gewesen wäre. Aber das ist, leider, noch nie so gewesen und wird es wohl so schnell auch nicht werden. Oder auch das Problem Frau/Mann und die daraus resultierenden Möglichkeiten - auch da muss ich dir Recht geben. Wobei ich nicht glaube, dass sie das beantworten kann, das wird Niemand können. Es gibt da so viele Sachen, die darauf Einfluß haben. Die Zeit, die Geographie, das persönliche Umfeld... Es muss leider alles passen um überhaupt die Chance zum Genie werden zu können zu bekommen.
Zitat von Groenalund im Beitrag #4Mich persönlich lässt kommerzieller Erfolg und die Frage, ob jemand nun auf Platz eins ist, eher kalt
Ja, aber daran wird nicht nur gemessen wie "gut" etwas ist, sondern davon hängt auch ab, was derjenige in Zukunft machen kann. Natürlich muss kommerzieller Erfolg kein Merkmal von Qualität sein, aber, es ist immer ein Zeichen, dass man am Puls der Zeit ist. Am Beginn des Jahrtausends gab es ein Lied Schnappi, das kleine Krokodil (2004 oder 2005 - keine Ahnung). Ich persönlich finde es weder qualitativ Hochwertig, noch habe ich es damals regelmäßig freiwillig gehört. Ich habe nichts davon gehalten. Aber es hat sich nicht nur eine Million mal verkauft und ist sogar in England in den Charts gewesen, wenn auch nicht auf 1, wie bei uns. Es muss also doch etwas gehabt haben, was die Leute dazu gebracht hat, es zu hören, es zu kaufen. Ist das, und das klingt jetzt extrem ketzerisch, nicht auch genial? Über Erfolg brauchen wir in dem Fall garnicht erst zu reden, den hatte es definitiv. Natürlich ist Musik immer eine subjektive Erfahrung und wird auch immer subjektiv beurteilt werden. Isofern verstehe ich dich, wenn du sagst, es spielt für dich keine große Rolle, wer ganz oben in den Charts ist. Aber sie sind trotzdem immer ein Spiegelbild der Gesellschaft, ein Abbild des guten Geschmacks (oder eben auch nicht) dieser Zeit, vielleicht sogar ein Bild des Denkens, der Vorgänge in einem Land.
Was die künstlerischen Fähigkeiten angeht - da bin ich vollkommen raus. Musik war eines meiner am meisten gehassten Fächer in der Schule. Da gab es abwechselnd immer eine 3 oder eine 2 auf dem Zeugnis - verstanden oder begriffen habe ich allerdings nichts. Selbst Punk finde ich mitunter gut und die behaupten ja immer von sich selbst, sie können es nicht. Also weder ihr Instrument spielen, noch irgendwelche gezielte Melodien spielen (was ich allerdings nicht wirklich glaube). Insofern kann ich zum Handwerk überhaupt keinen Kommentar abgeben. Manchmal kann nämlich auch ganz einfach, ganz simpel klingendes genial sein - siehe Cat Stevens nur mit seiner Gitarre.
Ich schwafel hier Alle zu, Entschuldigung. Ich fasse mich in Zukunft kürzer.
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.
Lieber Mungolf, das Thema ist doch superinteressant, bitte bring weiter so etwas zur Diskussion. Du hast alles richtig gemacht.
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Das finde ich auch und ich bitte erneut um den Dankesbutton🙏❤ Möchte mich bedanken bei Groenalund und Mungolf. Dieser Knopf ist Anerkennung und mir fehlt er.
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Es ist wirklich ein interessantes Thema. Ich denke, jeder empfindet "Genial" anders, auch entsprechend seiner eigenen Vorlieben. In Wiki findet man hier folgende Synonyme, die das hier auch nochmal bestätigen: fantastisch · großartig · phantastisch · toll ● 1A ugs. · Sahne ugs. · allererste Sahne ugs. · astrein ugs. · bombastisch ugs. · bombig ugs. · cool ugs., engl. · der Hit ugs. · doll ugs. · dufte ugs. · eine Wucht ugs., veraltet · erste Sahne ugs. · geil ugs. · genial ugs. · hasenrein ugs. · klasse ugs. · knorke ugs., berlinerisch, veraltet · leinwand ugs., österr. · leiwand ugs., österr. · nicht schlecht ugs. · phatt ugs., Jargon · prima ugs. · sauber ugs. · spitze ugs. · stark ugs. · super ugs. · supi ugs. · tipptopp ugs. · tofte ugs. · töfte ugs., ruhrdt. · zum Reinlegen ugs. Das sind alles Begriffe, die jeder individuell verwendet. Der eine macht es an den Verkaufszahlen fest, an der Dauer einer Karriere, der andere vielleicht nur, ob er selbst einen sehr guten Zugang zu dem Musiker oder der Musik hat, wenn wir hier bei Musik bleiben wollen. Ich benutze das Wort genial jedenfalls für meine Wahrnehmung, wissend, dass der nächste wieder eine eigene Deutung hat und das ist auch gut so.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der wir teilweise in einer anderen Gruppe waren. Vielleicht erinnert sich noch einige an jemanden, der in seiner Sprache für seine Lieblinge immer nur Superlative verwandt hat, um seine Vorlieben zu erhöhen. Ich hab das damals als sehr anstrengend empfunden, weil hier Widerspruch oder Platz für eigene Wahrnehmungen nur eingeschränkt möglich war. Solange wir daran denken, dass jeder den Begriff vielleicht etwas anders deutet als man selbst, sehe ich hier kein Problem.
Ich sehe für mich Benny als genialen Musiker...., genau wie John Lennon, Paul McCartney, Elton John, ja auch Ed Sheran oder Sam Smith, um mal aktuelle Singer-Songwriter zu nennen. Andere mögen es aus ihrer Sicht ganz anders sehen. Ich versuche den Begriff Genial zu nutzen, um klarzumachen, wen ich gut finde. Es geht nicht darum, damit andere schlechter zu klassifizieren, auch wenn nicht jeder genial ist, aber auch das ist ja eine individuelle Sichtweise.
Mir ist klar, das geht jetzt wieder in eine andere Richtung als das, was vorher geschrieben wurde, aber genau das ist meine Wahrnehmung und Meinung zu dem Wort genial. Verkäufe oder die Länge einer Karriere sind für mich nicht so relevant.
Zitat: Geniale Songwriter schreiben viele Songs und nicht nur ab und zu mal einen.
Sicherlich ist es gut, ein One-Hit-Wonder (zugegeben, überspitzt) nicht mit jemanden zu vergleichen, der jahrzehntelang erfolgreich ist. Die Frage ist nur: Bekommen wir ohne den Erfolg, vielleicht auch den messbaren Erfolg mit, ob jemand dauerhaft genial unterwegs ist? Ist sicherlich schwieriger..... Natürlich steh ich auch weiter zu meiner individuellen Betrachtung des Begriffs Genial....
Ich persönlich finde Kate Bush als Komponistin (nicht unbedingt als Sängerin) durchaus genial. Sie hat sehr komplexe Lieder geschrieben, die sehr gut komponiert sind und die Genregrenzen regelmäßig durchbrechen. Ich habe alle ihre CDś und würde auch hier das Wort genial benutzen, aber besonders für das Spätwerk, also die letzten zwanzig Jahre. Das Problem ist aber: Die letzten zwanzig Jahre, die mir am besten gefallen, sind absolut nicht kommerziell. Warum? Weil sie es nicht mehr nötig hatte, sich den Druck eines Welthits auszusetzen. Die Verkaufszahlen liegen daher auch eher unten. Genial finde ich es trotzdem, gerade weil sie hier nicht nur Talent, sondern auch großen Mut bewiesen hat, z.B. bei 50 Words for Snow, bei dem es eigentlich nur um Wintergeschichten geht.
Ich kann mir gut vorstellen, dass hier einige auch gar nichts mit ihr anfangen können. Deswegen auch wieder der Hinweis auf meine individuelle Auslegung.
Genial wird gewählt wenn etwas besonders gut ist. Einem persönlich gefällt. Wenn etwas als außerordentlich gut wahrgenommen wird. Vielleicht von vielen anderen auch. Menschen die z.B. einen Song hören sich ansehen und sagen... wow das ist genial, oder? Genial sind Leistungen die von einer Menge Leute gut gefunden werden. Vielleicht. Genial ist für mich , um bei dem Beispiel Song zu bleiben, wenn mich etwas berührt. Wenn ich aufmerksam werde weil es mich PACKT. Weil es Emotionen freisetzt. Freude ,Glück, Überschwang auch Traurigkeit. Genial ist von mehreren Seiten aus zu betrachten.
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Um eine Abnutzung des Wortes zu vermeiden, würde ich das "Geniale" dann doch eher für sehr wenige und ausgesuchte, historisch nachhaltige Persönlichkeiten reservieren wollen. Ungeachtet dessen, ist der Begriff aber in die Alltagssprache übergegangen und so wird er hier im Forum wohl auch meist verwendet.
Interessant dazu ist eine Antwort von Benny Andersson in einem Stern Interview:
ZitatStern: Die CD erscheint bei dem renommierten Klassik-Label Deutsche Grammophon - damit steht Ihre Musik neben Komponisten wie Mozart und Beethoven. Wie fühlt sich das an? Benny: Das ist schon cool. Aber ich vergleiche mich in keiner Weise mit diesen Künstlern.
Er wird wissen warum.
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Weil er bescheiden ist? Oder weil es wohl sehr arrogant wirken würde, wenn er es selbst sagt?
Aber ich gebe dir Recht Groenalund, es wird heute inflationär genutzt. Wie aber leider auch so viele andere Sachen. Dafür haben wir dann aber schöne, neue englische Worte oder neue Wortschöpfungen.
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.
Weil Benny grosser Fan von klassischer Musik ist. Er hat sogar seinen Sohn nach Beethoven benannt. Er würde sich nie mit seinem musikalischen Vorbild vergleichen.
Die Bewertung als "genial", der Geniekult ist etwas Elitäres. Das Bildungs-Bürgertum des 19 Jh, grenzte sich dadurch ab und so entstand auch die Einteilung von E und U Musik. Beide Phänomene wirken insbesondere in Deutschland stark nach. Obwohl das Bildungsbürgertum andererseits, wie auch die scharfe Abgrenzung von E und U nach dem 2 WK mit der Postmoderne Verfalls-Erscheinungen zeigen. Das hat seine guten und schlechten Seiten.
Gut ist: Die Wertschätzung von Pop und Rockmusik ist durch das Schleifen der Bildungsbürgerfestung überhaupt erst möglich geworden. Andererseits bedienen sich die Bands teilweise auch wieder des gleichen Vokabulars, um sich erneut von anderen Bands abzusetzen. bzw, ihre Fans tun das. Stichwort "Artrock" oder man schaue sich mal an, wie hoch bestimmte (nicht alle) Jazzvirtuosen, (oft Jazzmusik-Studenten) ihre Nase tragen können.
Die Schattenseite ist, dass nun der Begriff eben für Jedermann zur Verfügung steht, um seine Befindlichkeit auszudrücken. Dadurch verliert der Begriff an Aussagekraft.
Ich gebe zu, dass der Geniebegriff, sofern ich ihn benutzen wollte, stark vom bildungsbürgerlichen Begriff ausgeht. Nämlich vom kreativen Sonderling, der etwas einzigartiges und neues schafft, dass es so vorher nicht gab. Meines Erachtens trifft das z.B. auf Beethoven zu, der die Schreibweise für Orchester und damit den Sound symphonischer Musik komplett revolutioniert hat. Aus eigenem kreativen Antrieb und weil ihn sein Vater zum Klavier geprügelt hat.
Und ich gebe auch zu, dass der Begriff aus soziologischer Sicht veraltet ist.
Wie so oft stellt sich die Frage nach dem Bezugsrahmen. Als Ausdruck der Bewunderung unter Gleichgesinnten taugt der Begriff. Aber die eigentliche Bedeutung ist historisch vorbelastet und bei genauer Betrachtung schwer auf Popphänomene auf YouTube zu übertragen.
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