Das Forum über ABBA, Agnetha Fältskog, Benny Andersson, Björn Ulvaeus, Anni-Frid Lyngstad und ihre Musik
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Wie seht ihr das?
In einem anderem Thema wurde gerade an die Tour 1977 erinnert. Danach begann ja ABBA ganz langsam auseinanderzufallen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, zog sich Agnetha, soweit das möglich war, danach allmählich aus der Öffentlichkeit zurück. Ein Jahr später war die Ehe dann gescheitert. Es gab unterschiedliche Meinung zwischen Agnetha und Björn, wie es wohl weiter gehen soll. Agnetha wollte mehr Zeit zu Hause verbringen, Björn den Erfolg der Gruppe weiter ausbauen. Wie seht ihr diese Zeit der Trennung? War es richtig von Agnetha sich zurückzuziehen, mehr Zeit mit den Kindern verbringen zu wollen? War es falsch von Björn weiter auf den musikalischen Erfolg zu setzen? Hätte es Alternativen gegeben? Und um den Rest der Band noch ins Spiel zu bringen, Frida ging ja genau den anderen Weg. Sie verließ ihre Kinder und ihren Mann, um Karriere zu machen. War das in Ordnung?
Es geht nicht darum zu spekulieren, dazu ist das Thema zu Ernst und da hat wohl auch außer den Beteiligten kaum Jemand wirklich Einblick. Aber mich würden einfach einmal unterschiedliche Sichtweisen interessieren.
Ich kann Björn verstehen, der die einmalige Chance sah, mit ABBA nach ganz weit oben auf dem Olymp des Pop zu steigen. Diese Zeit ist oft sehr begrenzt und kann ganz schnell vorbei sein. Er wollte diese Chance unbedingt nutzen. Ich kann auch Agnetha verstehen, eigene Kinder sind etwas ganz Besonderes, Einzigartiges. Und wenn sie erst einmal groß sind... Slipping Through My Fingers. Ich kann aber auch Frida verstehen. Sie wußte um ihr Potenzial und sie hat an sich geglaubt - zurecht, wie wir heute wissen. Als Mann stehe ich der Entscheidung von Björn und Frida näher (keine Ahnung warum). Aber ich frage mich auch, ist der Erfolg das wert?
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1Wie seht ihr diese Zeit der Trennung?
Erst einmal Danke an Dich das Du hier solche Themen ansprichst, die ich sehr interessant finde.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1War es richtig von Agnetha sich zurückzuziehen, mehr Zeit mit den Kindern verbringen zu wollen?
Meiner Meinung nach gibt es hier kein richtig oder falsch, sondern nur eine eigene Sicht zu solchen Dingen, plus das eigene Empfinden. Als Mutter kann ich Agnetha absolut verstehen, habe ich selbst meine leitende Position für mein erstes Kind aufgegeben. Die Zeit mit den eigenen Kindern ist ( für mich) genauso kostbar wie ein Erfolg. BEIDES kommt nicht mehr zurück. Da gilt es dann eine Entscheidung zu treffen.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1War es falsch von Björn weiter auf den musikalischen Erfolg zu setzen?
Aus Björns Sicht wohl nicht und auch völlig verständlich. Der ehrgeizige Björn sah seinen Lebenstraum in vollem Gange und er wollte einfach mehr, aber auf keinen Fall aufhören. Aus das was man aus dieser Zeit mitbekommen hat, schien Björn da eine anderes Empfinden zu haben
.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1Hätte es Alternativen gegeben?
Auch das kommt ja ganz auf die Beteligten an. Ich hatte mal gedacht , es hätte eine Lösung sein können, das Linda mit ABBA reist. Aber Agnetha wollte der Kleinen dieses unstete und stressige Leben wohl nicht zumuten. Auch das kann ich sehr gut verstehen.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1War es richtig von Agnetha sich zurückzuziehen, mehr Zeit mit den Kindern verbringen zu wollen?
Aus meiner Sicht ganz klar JA. Was sonst wünscht sich denn eine Mutter? Zeit mit den Kindern zu verbringen und für sie da zu sein. Das Erlebnis das nach einem längeren Tour Aufenthalt Linda ihre Eltern nicht mehr erkannt hat, war wohl einschneidend für Agnetha und hätte auch mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Agnetha war ein "Muttertier "durch und durch und daher war das ganze für sie emotional eindeutig klar. Die Kinder gehen vor. Natürlich passte diese Einstellung nicht zu der Größe und Form die ABBA angenommen hatte. Agnetha selbst sagte ja immer sie wollte nur ein kleiner Star sein. Das dieser Schuss nach hinten losging war abzusehen, als der Erfolg ABBA überrollte. Da ein Teil von zu sein, ihren Mann und die Bandkollegen nicht im Stich zu lassen, aber auch gleichzeitig ihre Mutterrolle gewollt und mit Hingabe auszufüllen, hat Agnetha offensichtlich zerrissen.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1Und um den Rest der Band noch ins Spiel zu bringen, Frida ging ja genau den anderen Weg. Sie verließ ihre Kinder und ihren Mann, um Karriere zu machen. War das in Ordnung?
Wer soll/ darf hier entscheiden, Mungolf?
Frida ist ein anderer Typ als Agnetha, wuchs ohne Elternhaus auf, ging allein blutjung hinaus um berühmt zu werden. Ihr sehnlichster Wunsch. Bekam ihre Kinder in einem Alter in der sie selbst noch ein Kind war. Ihre Lebens- und Ausgangssituation ist eine völlig andere. Und obwohl ich mir ihre Entscheidung für mich selbst nie hätte vorstellen könne, kann ich Frida dennoch verstehen. Und da immer Agnetha und Björn mit ihrer Familien Geschichte im Mittelpunkt des Interesses standen, fiel gar nicht auf, das auch Frida eine sorgende und liebevolle Mutter war. Lange Zeit lebten Hans und Lieselott bei Ihr und Benny. Und ich habe gelesen das beide Kinder sehr an Benny hingen und unter deren Trennung auch sehr gelitten haben.
Dies ist ein generell heikles Thema. ABBA selbst haben aber immer öffentlich darüber gesprochen und ich sehe hier keine Verletzung ihrer Privatsphäre, solange dies respektvoll bleibt. Aber da haben wir ja hier nichts zu befürchten.
[quote="Mungolf"|p5364]Als Mann stehe ich der Entscheidung von Björn und Frida näher (keine Ahnung warum). Aber ich frage mich auch, ist der Erfolg das wert?
Da wir alle hier nicht in solch einem Erfolgsstrudel waren kann man sich das nur schwerlich vorstellen, denke ich für meinen Teil Welcher Person stehe ich hier näher? Ich kann beide Frauen, aus ihren unterschiedlichen Beweggründen verstehen und ich kann auch nachvollziehen das Björn vom Erfolg mit ABBA nicht genug bekommen hat.
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Wenn ich dich richtig verstehe OneOfUs, dann ist die Entscheidung von Björn für dich verständlich, aber so richtig gut findest du sie nicht? Also ich würde deine Worte jetzt so interpretieren. Natürlich kommen wir Normalsterblichen nicht in diese Situation, wie du am Ende ja auch richtig bemerkt hast. Aber ich persönlich finde die Entscheidung von Björn richtig. Sie waren auf dem Höhepunkt und sie waren sich sicher, sie können da noch für einen Moment verweilen. Das es nicht für ewig sein wird, das wußten wohl alle Vier. Warum also nicht mir voller Kraft weiter machen? Die Geschichte hat ihm ja auch irgendwie Recht gegeben. Es war zwar nur noch eine kurze Zeit, aber, in meinen Augen, musikalisch gesehen ihre Beste. Es kamen noch 3 (inzwischen 4) Alben heraus und Eins war besser, als das Andere. Tragisch ist natürlich, was mit den Menschen, mit ihrer Beziehung geschah. Es ist schwer abzuwegen, gibt man der Karriere oder der Familie den Vorzug. Ich persönlich hätte wahrscheinlich auch die Karriere gewählt (wobei es ja auch komplett hätte schief gehen können). Aber wie vorhin schon angedeutet, Mutter sein wiegt wohl etwas schwerer. Wobei man natürlich sagen muss, 10 Jahre Karriere und davon 6 Monate auf Tour - das ist eigentlich sehr wenig. Gut, dann kommen einzelne Auftritte in Shows, Interviews und was weiß ich Alles dazu. Aber man sieht es ja jetzt, das geht auch zu Zweit. Oder wie hier:
Gut, das ging in der zweiten Hälfte der 70er nicht mehr. Deine Lösung hätte ich auch gesehen, aber was wäre das für ein Leben für die Kinder gewesen? Gerade die 80er waren das Jahrzehnt der gigantischen Konzerte (Live Aid, Konzert zum 70 Geburtstag von Nelson Mandela in London) und großen TV-Shows (Peter Illmann Treff), da hätten ABBA auch dabei sein müssen - da brauchte man keine Tour und war trotzdem unterwegs. Frida - ihre Entscheidung kann ich voll nachvollziehen. Letztendlich hat sie es in einem gewissen Sinne ja auch für ihre Kinder getan. Ist sie eigentlich jemals danach gefragt worden, wie sie sich dabei gefühlt hat?
Ich finde das ein sehr interessantes Thema, aber auch sehr schwer. Man muss nachdenken und was ich geschrieben habe, wäre meine Sichtweise gewesen - ob sie "richtig" oder besser "gut" gewesen wäre, sei dahingestellt. Denn wie du angemerkt hast OneOfUs, richtig oder falsch wird es in diesem Fall nicht geben.
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.
Interessantes Thema Mungolf! Schwer für ABBA zu Antworten, aber aus meiner Sicht tue ich das gerne:
Zitat von Mungolf im Beitrag #1War es richtig von Agnetha sich zurückzuziehen, mehr Zeit mit den Kindern verbringen zu wollen?
Agnetha wollte schon immer eine Familie. Zuhause sitzen und darauf warten, war aber auch nicht ihr Ding. Sie liebte das Singen und hat sich auch dafür entschieden. Zuerst in einer Band, dann Solo und das sehr erfolgreich. Ja, das wollte sie, Singen, ein kleiner Star sein. Dann lernte sie Björn kennen und er wurde die Liebe ihres Lebens. Mit ihm wollte sie eine Familie gründen. Beruflich lief es bei Beiden gut und nachdem ABBA entstand, nahm es Ausnahmen an, mit denen hat keiner gerechnet. Am Anfang war das noch zu Händeln, dann kam Linda. Das Glück bei der jungen Familie Ulvaeus. Sie schafften es, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Doch dann gab es ein Schlüsselerlebnis, das alles (für mich) veränderte. Linda erkannte ihre Eltern nicht mehr, als sie nach glaub 2 Wochen, wieder Zuhause waren. Das war für Agnetha und auch Björn sehr schlimm. Nur Männer haken das wohl schneller wieder ab. Aber Agnerha litt und beschloss, nie mehr so lange von ihrem Kind getrennt zu sein. Von da an kämpfte Agnetha für dieses Private. Björn liebte seine Familie auch, aber er liebte auch diesen Erfolg. Ich finde nicht, daß Agnetha sich zurückzog, sie hätte ewig mit ABBA weitergemacht, wenn sie nur mehr Stimmen gehabt hätte, die sie verstanden hätten. Sie wollte einfach die Balance zwischen Beruf und Familie finden und blieb da wohl oft allein. Wenn Björn Zuhause war, dachte er genauso, aber sobald es los- weiterging, dachte er, eine Nanny oder die Großeltern reichten doch auch. Agnetha dachte zurecht anders. Ich kann sie da sehr gut verstehen. Ich würde die Familie immer über den beruflichen Erfolg oder Karriere stellen.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1War es falsch von Björn weiter auf den musikalischen Erfolg zu setzen?
Falsch nicht, aber was bleibt am Ende? Was nützt dir der berufliche Erfolg, wenn Du allein dasteht? Wenn die Liebe deines Lebens dir auf einmal nicht mehr so wichtig ist? Wenn du die Karriere über alles stellst? Damals erschien es ihm das Richtige zu sein. Ich glaube, heute denkt er ganz anders darüber. Er würde einiges anders machen.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1Hätte es Alternativen gegeben?
Und so komm ich zu den Alternativen, die es auch gegeben hätte. Hätte Björn sich nicht so an die Karriere und Agnetha an die Familie geklammert, hätte es eine Chance gegeben. Meiner Meinung nach einfach etwas langsamer. Aus heutiger Sicht glaube ich, das ABBA das wunderbar gemeistert hätte. Selbst nach 40 Jahren Pause ist ABBA noch in aller Munde. Agnetha wollte ABBA nicht aufgeben, sie wollte nur mehr Zeit mit ihrer Familie. "Man muss auch mal miteinander Reden..." sagte sie mal in Bezug auf Björn, weil er ein Workaholic war. Und das ist wohl ein Problem gewesen. Björn konnte nicht abschalten. Es drehte sich alles um die Arbeit. Selbst Zuhause oder im Urlaub. Aber Chancen das alles unter einen Hut zu bringen, gab es auf alle Fälle.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1Frida ging ja genau den anderen Weg. Sie verließ ihre Kinder und ihren Mann, um Karriere zu machen. War das in Ordnung?
Es war ja nicht nur Frida, sondern auch Benny verließ seine Kinder. Obwohl ich verlassen nicht sagen möchte. Frida hatte es nie leicht in ihrer Kindheit und Jugend. Aber sie hatte einen Traum. Sie wollte Sängerin werden. Mit 13 begann es in die richtige Richtung zu gehen. Dann traf sie Ragnar, sie heirateten und bekamen 2 Kinder. Der Erfolg blieb musikalisch leider etwas aus und so sah sich Frida schon als Hausfrau und Mutter. Aber den Traum verlor sie nie. Als die Ehe in die Brüche ging und Frida eine Chance hatte Solo erfolgreich zu werden, überlegten sie, was sie machen sollten. Ich glaube, es war eine gemeinsame Entscheidung, das die Kinder bei Ragnar blieben und Frida ihren Traum, eine erfolgreiche Sängerin zu werden, nachgehen konnte. Als sie Benny traf, der ähnliches mitmachte, mit Trennung und Kinder, wurde es leichter und erträglicher. Ich glaube nämlich, auch Frida hat ihre Kinder vermisst. Aber sie wusste sie gut aufgehoben bei ihrem Vater. Das hatten ja Agnetha und Björn nicht. Sie waren beide in ABBA involviert. Eine ganz andere Ausgangsposition. Frida und Benny sahen ihre Kinder so oft es ging, aber nicht täglich, oder wöchentlich. Vielleicht auch deshalb war es nie ein Thema, gemeinsam Kinder zu bekommen. Sie sahen an Agnetha und Björn, wie schwierig das war.
Zitat von Mungolf im Beitrag #1Aber ich frage mich auch, ist der Erfolg das wert?
Erfolg ist was schönes, aber ersetzt es die Liebe, die Familie? Agnetha und Björn haben einander verloren und ihre Familie ist zerbrochen. Das bekommt man nie mehr zurück. Egal wie man zueinander steht, es gab nie mehr Björn, Agnetha, Linda und Christian. Nie mehr Vater, Mutter, Kind. Ich hätte mich anders entschieden. Agnetha wollte sich anders Entscheiden, ohne ABBA zu schaden. Aber ohne Björns Mithilfe war das leider nicht möglich. Und das tut mir heute noch sehr sehr leid.
Vielen Dank Angeleyes für deine ausführliche Antwort. Schade, dass nur Frauen antworten. Wenn ich einmal deine und die Antwort von OneOfUs zusammen nehme, dann könnt ihr Beide die entgegengesetzten Entscheidungen von Frida und Agnetha verstehen, nachvollziehen - ich ja auch. Würdet dann aber trotzdem den Weg den Agnetha gegangen ist für euch wählen. Da wäre ich dann aber eher bei Frida. Ich finde das interessant, dann ist es wohl doch ein großer Unterschied zwischen Mutter und Vater (vielleicht als Anmerkung, ich habe keine eigenen Kinder). Das lässt dann auch die unterschiedlichen Sichtweisen von Agnetha und Björn für mich deutlich werden.
Wenn ihr schreibt, Agnetha wollte singen, wollte ein kleiner Star sein - ja, wo ziehe ich dann die Grenze zum großen Star? Sicherlich sind Erfolge wie der von ABBA die ganz große Ausnahme (und es ging schon irgendwie sehr schnell und relativ lange). Aber wenn ich anfange mit Musik, dann träume ich doch von dem ganz großen Erfolg und höre nicht auf halber Strecke auf? Ich finde da die Haltung von Agnetha irgendwie inkonsequent. Star ja, aber das drumherum nein. Aber daran sind ja schon einige andere gescheitert. Leider geht das wohl nicht, man bekommt das Zweite immer dazu, wenn man das Erste ist. Das Björn nicht kürzer treten, die Chance nutzen wollte finde ich da irgendwie den logischeren Schritt. Ich kann ihn allerdings nicht in dem Punkt verstehen, Agnetha dann nicht wenigstens irgendwie mehr Freiheit, mehr Freizeit zu verschaffen. Ein Videodreh in Stockholm und dann Einzeln oder zu Zweit das promoten. Wahrscheinlich war dann Agnetha doch für die Presse, die Öffentlichkeit der wichtigste Teil von ABBA, sprich unverzichtbar.
Ob beruflicher Erfolg oder familiäres Glück, schwer das abzuwägen. Ich glaube, Björn wollte Beides, Agnetha war Letzteres viel wichtiger. Und wenn du sagst Angeleyes, heute wird Björn wahrscheinlich anders darüber denken - wahrscheinlich ja. Aber was wäre dann aus ABBA geworden. Ich stelle mir vor, er hätte das getan, was Agnetha wollte - hätte es dann Super Trouper und The Visitors niemals gegeben? Wäre ABBA dann eine der großen Bands der 70er gewesen, die in den 80er oder 90 er Jahren noch einmal verzweifelt versucht hätten, Erfolg zu haben?
Zitat von Angeleyes im Beitrag #4Erfolg ist was schönes, aber ersetzt es die Liebe, die Familie?
Diese Frage am Ende finde ich sehr gut Angeleyes, genau so wie deine Antworten. Leider haben Beide sie unterschiedlich beantwortet. Aber wusste Jeder der Beiden, welche Folgen das haben würde, konnten sie das damals wirklich überblicken? Meine Meinung, das ist jetzt eine sehr böse Behauptung, ist, gerade das auseinanderbrechen der beiden Ehen, vor allem aber der von Agnetha und Björn, haben ABBA zu dem Phänomen gemacht, was sie heute noch sind. Gerade ihre sehr nachdenklichen Texte über Trennung, das Scheitern einer Ehe, Verzweiflung sind das, was sie so unsterblich gemacht hat (natürlich im Zusammenspiel mit zwei genialen Stimmen und genau so genialer Musik).
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.
Zitat von Mungolf im Beitrag #5Wenn ihr schreibt, Agnetha wollte singen, wollte ein kleiner Star sein - ja, wo ziehe ich dann die Grenze zum großen Star?
Das ist ja dieser Spagat, der so schwer ist zu bewältigen. Das bestätigen heute so viele Stars... Damals wollte das keiner hören.
Agnetha hätte es wohl immer gereicht nur in Schweden ein Star zu sein. Als sie noch am Anfang ihrer Karriere stand, versuchte sie ja auch Fuss in Deutschland zu fassen. Aber die hatten andere Pläne mit ihr, als sie. Deshalb scheiterte dies und sie konzentrierte sich wieder nur auf Schweden. Musik schreiben, Folkparktouren, das reichte vollkommen. Da wäre genug Platz für eine Familie gewesen, ohne auf etwas verzichten zu müssen.
Zitat von Mungolf im Beitrag #5Aber wenn ich anfange mit Musik, dann träume ich doch von dem ganz großen Erfolg und höre nicht auf halber Strecke auf?
Das ist ja immer die Frage: will man immer einen grossen Erfolg haben, wie ABBA? Da gibt es schon noch was dazwischen. ABBA war weltweit so Erfolgreich, daß es unkontrollierbare Ausmaße annahm, die kaum zu Händeln waren. Überall sollten sie present sein. Ich denke, man kann auch glücklich sein im Beruf, ohne gleich ganz nach oben zu wollen.
Zitat von Mungolf im Beitrag #5Ich finde da die Haltung von Agnetha irgendwie inkonsequent. Star ja, aber das drumherum nein.
Es ging Agnetha nicht um das drumherum. Auch sie genoss den Erfolg und die Bühne. Aber sie kam an ihre Grenzen. Nicht nur, weil sie von Linda und später auch Christian getrennt war, sondern auch die Flugangst und der Hype um ABBA. Diese Dimensionen können ganz schön in Bessessenheit umwandeln und Panik oder Depressionen auslösen. Björn tickte da anders und das war, für mich, das eigentliche Problem. Kaum zu Hause wird über die nächste Tour gesprochen und nicht einfach mal das Privatleben genossen. Ich sehe vor mir, wenn sie von einer Reise zurückkamen und Zuhause ihre Kinder in Arm nahmen, Björn gleich wieder mit Arbeit anfing und die Augen verdrehte, wenn Agnetha erstmal wieder runter kommen und Pause machen wollte. Und wenn Du einen Partner hast, der total das andere will, dann wird es schwierig.
Zitat von Mungolf im Beitrag #5Und wenn du sagst Angeleyes, heute wird Björn wahrscheinlich anders darüber denken - wahrscheinlich ja. Aber was wäre dann aus ABBA geworden. Ich stelle mir vor, er hätte das getan, was Agnetha wollte - hätte es dann Super Trouper und The Visitors niemals gegeben?
Es ging nicht nur darum, was Agnetha wollte, sondern das man versuchen muss, alle 4 Wünsche anzuhören und darauf einzugehen. Hätte dies ABBA geschadet? Ich glaube, NEIN. Die Alben wären im gleichen Abstand, wenn nicht sogar schneller, erschienen. Sie hätten mehr im Studio arbeiten können. Ein bisschen ein Job von 9 bis Fünf. Agnetha und auch Frida hätten mehr Zeit bei den Kindern verbringen können. SUPER TROUPER und THE VISITORS, ich behaupte sogar, OPUS 10 und noch einige mehr, hätten das Licht der Welt erblickt. ABBA hätte es noch mindestens 10 Jahre weiter gegeben, wenn nicht sogar durchweg bis heute, wenn alles etwas langsamer gegangen wäre. Das Agnetha immer als diejenige dargestellt wird, sie wäre die Bremse gewesen ist doch nicht richtig. ABBA haben 10 Jahre Vollgas gegeben. Agnetha und Björn hatten von Anfang an ein Kind, Ende der 70iger dann 2. Agnetha wollte einfach nur etwas mehr Privatleben. Und diese Flugangst, ich weiss nicht, ob ihr euch da reinversetzen könnt (ich schon), ist nicht lustig. Da wundert es mich, wie Agnetha es immer und immer wieder geschafft hat, ins Flugzeug zu steigen. Nach der Trennung von ABBA konnte sie das Vermeiden und reiste einfach mit Bahn, Auto oder Bus. Geht alles, wenn man auf den Anderen hört und nicht immer seinen Kopf durchsetzen möchte. Das gehört zu einer Partnerschaft.
Ich hoffe auch, das noch mehr Schreiben. Ich würde auch noch gerne mehr Meinungen hören.👏
Mir wäre da noch aufgefallen das ABBA die einzige Gruppe ist die ich kenne die praktisch ein Stück Leben verarbeitet hat durch ihre Musik. Und dies mit der Öffentlichkeit geteilt. Bei keiner Gruppe hatte man je so viel Einblick ins Familienleben wie bei ABBA. Durch ihre Hochzeit und die gemeinsamen Kinder von Agnetha und Björn durch die Innigkeit der Paare in deren Videos erlebte man lange das Glück hautnah mit.
Die Betreuung der Kinder zeigt uns ja aktuell ganz eindringlich PINK. Ihre beiden Kinder jetzt 9 und 4 Jahre sind bei Ihrer Tour, den Proben und auch sonst überall dabei. Man sieht sie wie sie überall herumtoben, irgendwie beim ganzen Probenstress anwesend, sich oft selbst überlassen. Es gibt da ein Video zu, ich finde es grade nicht. Als ich das gesehen habe, war ich persönlich davon nicht grade angetan. Aber ich denke das sehen heute viele Leute anders und sind begeistert wie Pink das händelt. Sie jedenfalls hat sich genau dafür entschieden was Agnetha nicht wollte. Ihre Kinder waren von Baby an dabei. Dies nur mal wertfrei als Gegendarstellung
Hier ein Interview
Berlin. Sommer 2019, Londoner Wembley-Stadion: Sängerin Pink tobt unter der Bühne mit Tochter Willow herum. Im nächsten Moment wird sie hochgefahren. Ohrenbetäubender Jubel. Von der liebevollen Mutter zum gefeierten Megastar in zwei Sekunden. Die Amazon-Doku „All I Know So Far“, die am Freitag startet, begleitet die Amerikanerin auf ihrer Europatour. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur erzählt sie, was ihr bei der Erziehung von Jameson (4) und Willow (9) wichtig ist.
Es gab in jüngster Zeit mehrere Dokumentationen über Musiker. Dabei ging es viel um psychische Probleme und Süchte. Sie haben sich entschlossen, den Fokus auf Ihre Mutterrolle zu legen. Warum?
Ich dachte, es wäre eine gute Idee, einmal die Erlebnisse der Kinder festzuhalten. Einmal für mich selbst, ganz egoistisch. Und auch für sie, wenn sie mal älter sind. Und es machen einfach nicht so viele Frauen, was ich mache. Die Geschichten von anderen find ich immer interessant. Und die Fans sehen mal, wie mein Leben abseits der Bühne so ist.
Wir sehen Sie auf der Bühne, aber auch beim Windeln wechseln. Wie sehr halten Willow und Jameson den Megastar Pink auf dem Boden?
Sie erden mich sehr. Ich glaube, was uns als Familie ausmacht, ist der Humor. Die Kinder sind saukomisch. Die finden es cool, was ich mache, ticken jetzt aber auch nicht aus. Und ich denke auch nicht: „Ich mache das Wembley-Stadion voll. Ich bin was Besonderes.“ Ich denke einfach: „Wow, das ist cool und wird ne lustige Show.“
Ihr Mann Carey kümmert sich viel um die Kinder, während Sie arbeiten. Hat sich die Rolle des Mannes in der Erziehung in den vergangenen Jahren aus Ihrer Sicht positiv verändert oder halten sich nach wie vor die gängigen Klischees?
Beides. Wir haben schon viel erreicht, müssen aber noch einen langen Weg gehen. Es sind noch Ideen tief verankert, von denen wir uns verabschieden müssen und die ich auch bekämpfe. Carey ist ein so starker und maskuliner Mann. Er liebt Motorräder und ist tätowiert. Und trotzdem hat er sich für eine sehr, sehr starke Frau entschieden. Ich finde das wunderschön und habe größten Respekt vor ihm. Dass beides möglich ist. Da ist kein Ego. So sollten Partnerschaften sein. Ich finde es nur komisch, wenn uns Leute „taff“ nennen. Es gibt nichts Taffes an uns.
ZUM THEMA
Im Film sagen Sie, die Kinder würden auf Tour mehr Bildung bekommen, als Sie in Ihrer Schulzeit...
Antwort: Ich war nie ein akademisch gebildetes Kind, sondern habe viel vom Leben gelernt. In unserer Generation hat man uns eingetrichtert, wir bräuchten eine gute Erziehung, einen guten Job und so weiter. Wir leben aber in einer anderen Welt. Was nicht bedeutet, dass das heute falsch ist. Aber es gibt so viel mehr Möglichkeiten: Du kannst Tiktok-Star werden, deine eigene App programmieren, noch mit 36 bei den Eltern wohnen oder dein eigenes Bier brauen. Es gibt keine Regeln. Und das mag ich irgendwie.
Aber Ihr Erziehungsstil kommt natürlich nicht bei allen gut an. Sie werden sicher auch dafür kritisiert, dass Sie die Kinder mit auf Tour nehmen. Kränkt Sie solche Kritik?
Manchmal. Ich bin ein Mensch und sensibel. Aber es verletzt mich nicht allzu lang. Wir leben halt in einer Gesellschaft, in der wir über andere urteilen. Am Ende des Tages zählen für mich Freude, Lachen, Brot, Wein und meine Kinder.
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Das mit Pink ist vielleicht für sie das Richtige. Ich weiß nicht, ob ich das möchte. Meine Kinder so in den Beruf mit einbinden. Klar, sie sind dabei und man braucht weniger ein schlechtes Gewissen zu haben. Im Falle von Pink hat sie aber Glück, das ihr Mann Zeit für die Kinder hat, wenn sie auf der Bühne ist, oder sonst beruflich unterwegs. Agnetha und Björn arbeiteten dasselbe und waren gleichermaßen gefordert. So einfach wäre es für sie nie gewesen. Sie hatten Linda ja auch mal dabei und stellten fest, daß dies nicht das Richtige war...
Zitat Und diese Flugangst, ich weiss nicht, ob ihr euch da reinversetzen könnt (ich schon), ist nicht lustig. Da wundert es mich, wie Agnetha es immer und immer wieder geschafft hat, ins Flugzeug zu steigen.
So gut. Es ist ein Albtraum da weiß ich wovon ich rede. Ich weiß nicht wie sie das ausgehalten hat, besonders nach Australien. Für jemanden der unter Flugangst leidet unvorstellbar.
Und nein Agnetha ist bestimmt nicht Schuld am Ende von ABBA. Auch Frida nicht. Da liegen ganz andere Gründe vor.
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Ich möchte weder Agnetha, noch irgend einem anderen Mitglied von ABBA die Schuld am Ende der Gruppe unterstellen. Da haben sicherlich sehr viele verschiedene Faktoren, auf die sie nicht einmal unmittelbaren Einfluß hatten, mit dazu beigetragen. Ich glaube zum Beispiel, wären Under Attack und The Before You Came Erfolge geworden, hätten alle Vier auch gemeinsam weiter gemacht, es wären bestimmt noch weitere Alben erschienen. Aber der fehlende Erfolg (nicht falsch verstehen, natürlich waren die beiden letzten Singles nicht erfolglos, für ABBA war es allerdings zu wenig) konnte die Konflikte und Kompromisse halt nicht mehr übertünchen. Was ich aber meine, mir ist die Einstellung von Björn irgendwie näher. Alle Vier werden gewußt haben, dieser Hype wird nicht ewig so weitergehen. Irgendwann ist einmal Schluß. Und jetzt bremsen, weniger machen - nichts ist so schnell vergessen wie der Erfolg des letzten Jahres. Insofern kann ich Björn sehr gut verstehen. Und es ist nun einmal nicht nur Studioarbeit - ich glaube, in dem Punkt hätte Agnetha Benny sofort auf ihrer Seite gehabt. Wenn ich Erfolg haben will, dann muß ich mich auch "verkaufen". Nur gute, sehr gute Musik zu machen reicht da nicht mehr aus. In diesem Geschäft muss man auch präsent sein, Interviews geben, in Shows auftreten und manchmal auch auf Tournee gehen. Die Fans wollen das Alles - und wenn hier so mancher davon schwärmt, wie toll das Konzert war, an dem er teilgenommen hat. Und dann ist das sicherlich auch ein Grund dafür, warum er im letzten Jahr die Platte gekauft hat, warum er sich die Filme angeschaut hat, warum er im Musical war. Das er ABBA bis Heute nicht vergessen hat. Björn ist anscheinend der Typ, der nicht zu Hause sitzen kann. Das hat er doch in den ganzen Jahren der Pause immer wieder bewiesen. Ständig neue Ideen mit und um ABBA herum, obwohl es die überhaupt nicht gab. Meine Frage wäre da jetzt, hatte diese Ehe dann überhaupt eine Chance? Waren Agnetha und Björn dann vom Typ her nicht viel zu verschieden?
Ich finde die Diskussion mit euch Beiden, Angeleyes und OneOfUs, sehr interessant, Danke. Den Wunsch nach mehr....
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Zitat von Mungolf im Beitrag #10Was ich aber meine, mir ist die Einstellung von Björn irgendwie näher. Alle Vier werden gewußt haben, dieser Hype wird nicht ewig so weitergehen. Irgendwann ist einmal Schluß. Und jetzt bremsen, weniger machen - nichts ist so schnell vergessen wie der Erfolg des letzten Jahres.
Das haben sie sicher gewusst. Das der Erfolg sich so schnell so gross einstellt, war kaum vorrauszusehen. Noch nach dem Grand Prix 1974 lief es eigentlich nicht so erfolgreich weiter, wie sie dachten. Und dann schoss es los... wie eine Rakete. Irgendwann ist Schluss, damit muss man rechnen, ja... Aber... Man kann nur Einmal sein Kind aufwachsen sehen. Das bekommt man nicht zurück. Die ersten Jahre sind so wichtig, daß prägt. Und Linda war einfach schon da. Das kann man nicht einfach ignorieren, als Vater Björn. Auch er wollte mit Agnetha eine Familie gründen. Geplant waren immer mind. 2 Kinder. Linda sollte nicht alleine aufwachsen. Björn dachte, das beides geht. Der Kampf (ich nenn es jetzt mal so) mit Agnetha zur aktiven Zeit, zehrte an ihrer Liebe. Er wollte alles aufsaugen und mitnehmen, was ABBA ermöglichte und Agnetha, wollte einfach ein paar Schritte langsamer.
Ich glaube, am Anfang wollten Agnetha und Björn dasselbe und das wäre auch wunderbar umzusetzen gewesen.
Als dann ABBA kam, ganz natürlich entstanden, hatte Björn das Bestreben, weltweit erfolgreich zu werden. Das wurde dann sein Traum.
Agnetha ging das zu schnell. Wenn die Kinder vielleicht größer gewesen wären, hätte es anders sein können.
Obwohl man bei Frida und Benny's Kinder sieht, das das auch nicht einfach war. Sie waren zwar bei Tourneen dabei, aber ersetzt das wirklich das Familienleben?
Ja, da hast du unbedingt Recht Angeleyes, man kann sein Kind nur einmal aufwachsen sehen. Aber wäre, nur als Beispiel, One Of Us 1985 auch noch ein Hit geworden? Hätte sich noch Jemand an diese Vier aus Schweden erinnert, wenn nach 1977 erst 1983 das nächste Album erschienen wäre? Ich möchte damals auch nicht in der Haut von Einen der Vier stecken mögen. Danach ist es immer leichter, darüber zu urteilen. Und eigentlich konnten sie es nur falsch machen.
Und auch wenn das jetzt irgendwie blöd klingt, aber ich glaube, wir haben diesem privaten Desaster einige ganz große Popsongs zu verdanken.
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.
Wenn die Spanne von einem Lied oder Album von 1977 & dann erst 1983 wieder gewesen wäre, dann glaube ich auch, ist das zu lange.
Wenn sie mehr im Studio arbeiten hätten können, dann wären wahrscheinlich noch einige mehr Songs entstanden. 2 - 3 Songs im Jahr, why not?!
Ich glaube sogar, daß THE DAY BEFORE YOU CAME z.B. Ende der 80iger mehr Aufmerksamkeit bekommen hätten.
Und die Songs von CHESS hätten Agnetha und Frida gesungen, auch wenn es ein separates Werk von Björn und Benny war. Sie hätten ihre Männer weiter unterstützt, so wie Björn und Benny ihre Frauen bei ihren Soloalbum geholfen hätten. Alle waren vor ABBA schon Solo unterwegs, es sprach nie was dagegen, es immer wieder mal zu tun. Sich auf sich zu konzentrieren. Eine Pause von ABBA, um sich alleine weiterzuentwickeln, schadet ja nicht. Es fordert eher die Kreativität.
Vielleicht hätte Agnetha auch eher mal eine Komposition für ABBA geschrieben, wenn sie mehr Zeit dafür gehabt hätte. Aber sie setzte Prioritäten. Nach der Arbeit rund um ABBA mit den vielen Reisen, spendete den Rest ihrer Zeit ihren Kindern. Sehr verständlich.
In den Songs steckt viel Privates, Persönliches. Manches konnten sie damit aufarbeiten. Und auch heute tun sie das noch. Man könnte mit all den Texten ein Buch darüber schreiben und man wäre näher an den Vieren dran, als wir uns je erträumt hätten. Ob sie auch grandiose Songs geschrieben hätten, wenn sie sich nicht getrennt hätten, glaube ich schon. Denn auch dann hat man viel zu erzählen. Und an den Melodien hakte es ja nicht...
Deine Gründe haben etwas Angeleyes - wobei 2-3 Lieder pro Jahr ein wenig sehr wenig gewesen wären. Wäre aber immer noch das Problem Promotion und Touren geblieben.
Zitat von Angeleyes im Beitrag #14Ich glaube sogar, daß THE DAY BEFORE YOU CAME z.B. Ende der 80iger mehr Aufmerksamkeit bekommen hätten.
Mag sein, allerdings glaube ich, dann hätte der Song heute nicht mehr die Magie, die er immer noch entfaltet. Für mich ist er der Start in die 80er und, ohne das ich das jetzt begründen könnte, setzte er damit einen Trend, den andere dann weiter gingen. Bei deinen Worten zu Chess Angeleyes, da bin ich sehr gespalten. Ja, ich hätte sehr gerne mal das ein oder andere Lied von ABBA, im ABBA Sound gehört, aber ich finde es auch unwahrscheinlich reizvoll Chess als Musical, mit verschiedenen Interpreten, als Inszenierung zu sehen, zu hören. ABBA hätten das nicht gekonnt. Und ja, du hast Recht, die Soloprojekte haben sicherlich Allen gut getan - leider ging es aber danach nicht weiter mit ABBA.
Zitat von Angeleyes im Beitrag #14Aber sie setzte Prioritäten. Nach der Arbeit rund um ABBA mit den vielen Reisen, spendete den Rest ihrer Zeit ihren Kindern. Sehr verständlich.
Warum aber hat sie dann ein Soloalbum gemacht? In der Zeit wäre auch ein Album mit ABBA drin gewesen. Wahrscheinlich war aber der Bruch von Agnetha mit Björn dann wohl doch für Beide zu groß. Irgendwie wohl auch mehr als verständlich. Es ist, meine Meinung, sehr Schade. Wir hätten bestimmt in den 80ern noch eine Menge von ihnen zu erwarten gehabt.
Dein letzter Abschnitt, ja, es ist sehr viel persönliches in ihren Liedern - obwohl nur jeder Einzelne für sich sagen kann, was für ihn davon zutreffend ist, was Real, was Phantasie ist. Wenn sie alle Vier über diese Zeit reden würden - wahrscheinlich wären es 4 verschiedene Geschichten. Ja, die Melodien wären dagewesen, siehe Chess, aber auch andere Projekte, aber die Texte? Ohne diese Erfahrung der Trennung, das Auseinandersetzen damit? Ich glaube schon die beiden letzten Alben leben sehr stark von der Trennung.
Manchmal wünschte ich, ich könnte die Bilder einfrieren, um sie vor den seltsamen Tricks der Zeit zu bewahren.